FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg 2:0

FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg 2:0

23.09.2006

Bei der zweiten Busfahrt in dieser Saison sahen die mitgereisten Fans einen klaren 2:0 Erfolg der Schalker Mannschaft.

“Angriff auf die Tabellenspitze” hieß die Mission an diesem Samstag, den 23.September 2006. Nach der Niederlage in Berlin, mit der Schalke sich einen 3-Punkte Vorsprung auf Bayern München verbaut hatte, warteten alle königsblauen Anhänger auf einen überzeugenden Sieg gegen die Wölfe.

Um 10 Uhr, Flocki hatte das Bier bereits kaltgestellt, traf der Bus vor der EDEKA ein, und wir machten uns auf die Reise nach Gelsenkirchen-Buer.

Wir erreichten das Ortsschild von Erndtebrück um 10.30 Uhr und fuhren wie immer rechts ran um die Fleischwurst einzuladen. Doch dort angekommen war die Verblüffung groß. Keine Wurst für die Müsse. Der Fanclub Benfe hatte sich, vielleicht aus Angst auf der Rückfahrt hungern zu müssen, unsere Ration schon unter den Nagel gerissen. Da zuerst alle Versuche, mit den Benfern Verbindung aufzunehmen, scheiterten, blieb uns nichts anderes übrig als sie vor dem Rastplatz Sauerland-Ost einzuholen. Also legte der Busfahrer den großen Gang ein und Erndtebrück verschwand schnell in einer Staubwolke hinter uns am Horizont.

Der Bus war schnell. (Das war gut.) Aber er hatte kein Klo. (Das war schlecht.)

So kam es, dass man in den letzten Reihen durch einen harten Stein-Schere-Papier-Wettbewerb einen Wortführer ermittelte, der unverzüglich in Richtung Busfahrer wanderte, um eine Pinkelpause zu erbitten. Doch es gab Probleme mit der Wahl des richtigen Rastplatzes. Damit beiden Geschlechtern gerecht werden konnte, waren einige Businsassen nicht davon zu überzeugen, vorher schon einmal auf einem Rastplatz ohne Toilette anzuhalten. Als man schließlich doch ein geeignetes Örtchen fand, sicherte sich Daniel Limpert schon bei der Auffahrt die Poleposition und sprang wie ein junges Rehlein zuerst aus der Bustür und dann in den angrenzenden Wald.

Als der Bus wieder losfuhr, konnte man in einige erleichterte Gesichter blicken.

Man erreichte einige Zeit später den Rastplatz Sauerland - Ost. Übrigens vor dem Bus aus der Benfe (Ich sagte ja bereits, dass der Bus schnell war). Als die Wurst dann doch noch den eigentlichen Besitzer fand, stärkten wir uns ausgiebig.

Für mich persönlich beginnt immer ab diesem Rastplatz das eigentliche Abenteuer Schalke. Wenn alle wieder einsteigen und der Bus anrollt, weiß ich: Der nächste Halt ist der Parkplatz vor dem Berger Feld. So war es auch diesmal.

Um 15.30 Uhr, nach dem einen oder anderen Bier vor dem Stadion, hatten sich schließlich nicht nur wir, sondern auch knapp 60.400 weitere Zuschauer in der Veltins-Arena eingefunden, und das Spiel konnte beginnen. Mirko Slomka setzte wieder auf ein 4-3-3 System, ließ Gerald Asamoah, der eine Woche zuvor noch vom Spielbetrieb suspendiert worden war, dabei allerdings auf der Bank.

Schon nach 16 Minuten hätte Schalke führen müssen. Nach schöner Vorarbeit vom Zlatan Bajramovic hatte Kevin Kuranyi die Führung auf dem Fuß und wir den Torschrei auf den Lippen, doch leider bestätigte die Nummer 22 der Knappen seine momentane Abschlussschwäche vor dem Tor, und es blieb beim 0:0. Bis zur Halbzeit änderte sich daran nichts. Doch dann stellte Mirko Slomka seine Mannschaft um. Für Peter Lövenkrands kam der 17-jährige Mesut Özil, und Schalke spielte ab sofort in einem 4-4-2 System, was der Mannschaft mehr Stabilität gab.

Schon in der 57. Minute fiel die Führung. Der in der ersten Halbzeit noch glücklose Kevin Kuranyi besorgte mit einem Kopfball das verdiente 1:0, und das Stadion tobte. In der Folgezeit dominierten die Knappen das Spiel und entschieden es kurz vor Schluss durch Lincoln. Somit lautete der Endstand 2:0 für Königsblau.

Obwohl es uns wie immer schwer fiel das schönste Stadion der Welt wieder

zu verlassen, taten wir es doch recht zügig, da der Bus schon wartete. Als der Bus schließlich, begleitet von blauweißen Klängen, wieder anrollte, schaute der ein oder andere noch einmal sehnsüchtig zurück.

Wie immer wurde vor dem Spiel auf das Ergebnis getippt. Diesmal bewies der jüngste Knappe im Bus das beste Näschen. Dennis Fischer hatte schon vor dem Spiel gewusst wie das Spiel ausgeht und konnte sich somit über den Jackpot freuen.

Und so traf man abends in guter Stimmung wieder in der Heimat ein. Einige zog es noch in den Ederblick, andere schlenderten in das Biereck, und ein paar schliefen an diesem Abend bestimmt mit der Hoffnung ein, dass diese Saison vielleicht ja doch eine ganz besondere werden könnte. Ganz nach dem Motto:

Der Pessimist sagt: “Das Glas ist halb leer.”

Der Optimist: “Aber nicht mehr lange!”

Glück Auf!

Andreas Döpp